Hintergrund - "Grüner" Straßenverkehr mit Wasserstoff

Der Verkehrssektor ist für rund ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in der Europäischen Union verantwortlich. Straßenverkehr trägt dazu den größten Anteil bei. Mit stetig steigenden Fahrleistungen wächst auch der Gesamtverbrauch, obwohl der spezifische Energiebedarf pro zurückgelegtem Kilometer in den vergangenen Jahren gesunken ist.

Die Verbrennung von Benzin und Diesel führt zur Freisetzung des Klimagases Kohlendioxid (CO2 ) und von Schadstoffen wie Stickoxiden, Schwefeldioxid usw. Studien zu den externen Kosten von fossilem Energieverbrauch schätzen die Aufwendungen im Gesundheitswesen, die durch Verkehrsabgase verursacht werden, auf rund 0,6 EURO pro Liter Treibstoff.

Wasserstoff dagegen ist ein umweltfreundlicher Energieträger, denn seine Nutzung in Brennstoffzellen führt nur zum Ausstoß von Wasserdampf. Ergänzend zu dieser lokalen Sichtweise, die auf den Auspuff des Fahrzeuges gerichtet ist, muß jedoch auch die Herkunft des Treibstoffes berücksichtigt werden.

Da es keine natürlichen Quellen von molekularem Wasserstoff gibt, muß dieser durch Elektrolyse oder aus der Reformierung von Erdgas, Methanol, Benzin etc. gewonnen werden. Wenn Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Elektrolyse (Spaltung von Wasser) eingesetzt wird, so erhält man einen Treibstoff, der sowohl lokal als auch global betrachtet keine Emissionen verursacht. Setzt man diesen Wasserstoff in Brennstoffzellen-Fahrzeugen ein, dann wird emissionsfreier Verkehr verwirklicht.

Alle großen Automobilhersteller arbeiten an Wasserstoff-Fahrzeugen, wobei Brennstoffzellen die wichtigste Option für den Antrieb sind. Die Prototypentwicklung ist weit fortgeschritten, erste Feldtests sind in Vorbereitung. Der Markteintritt wird für 2004 bis 2006 erwartet. Die kalifornische Gesetzgebung zum Null-Emissions-Verkehr ist eine wichtige Triebkraft für diese Aktivitäten.

In den kommenden Monaten wird ein großes Demonstrationsprojekt („CUTE“ - Clean Urban Transport for Europe) für Brennstoffzellen-Busse im öffentlichen Nahverkehr beginnen. Das EUHYFIS-Konsortium ist an der Erprobung der Infrastruktur zur Betankung im Alltagsbetrieb beteiligt.